USA-Urlaub (1) – Arches National Park, Utah

10 Tage USA – das ist eigentlich ein kaum vertretbarer Kurzurlaub, wo man doch zuerst auf der Hinreise wegen des Jetlags mindestens einen Tag verliert, bis man einigermaßen in der neuen Zeit angekommen ist. Und nach der Rückkehr – die Rückumstellung bei der Heimreise aus den USA ist um einiges schlimmer – hatte ich dann fast eine Woche mit der Zeitumstellung zu kämpfen. Nichtsdestotrotz: Mehr Zeit hatten ich und meine Tochter in den Pfingstferien 2009 leider nicht zur Verfügung.

Ausgangspunkt unserer Reise war Telluride (Colorado), ein malerischer Althippie-Skiort auf fast 2700 m Höhe, wo eine Tante von mir lebt. Von dort aus haben wir mehrere Touren unternommen – u. a. zum Arches National Park.

Leider hatten wir für Arches nur einige Stunden Zeit – denn am nächsten Tag sollte es zum Canyonlands National Park, der nicht weit entfernt ist, gehen (davon folgen bald auch Fotos). So wanderten wir zuerst zum Landscape Arch, der jedoch so ungünstig im Schatten lag, dass an gute Fotos nicht zu denken war. Danach ging es zum Sand Dune Arch, wo leider das Licht (es war bewölkt) nicht so toll war, dass die orange-rotbraunen Felsen richtig zum Leuchten kamen.

Der Höhepunkt war schließlich eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang der Delicate Arch. Vom Parkplatz aus braucht man fast eine Stunde zu Fuß, um zum Delicate Arch zu kommen – und das Ganze erinnerte selbst in den Vorabendstunden an eine Völkerwanderung. Zeitweise hatte man außerdem das Gefühl, in Japan und nicht in den USA unterwegs zu sein. Doch der nicht sehr steile, aber stetig bergauf führende Weg zum Delicate Arch hatte sich gelohnt: Kurz vor der Ankunft verzogen sich die Wolken und die Abendsonne schien auf den beeindruckenden Bogen.

Besseres Fotowetter hätte man dafür nicht haben können – und vor dem Arch herrschte fast so etwas wie Volksfeststimmung. Bestimmt 200 ausgelassene Leute sahen zu, wie der Delicate Arch im Sonnenuntergang zum Leuchten kam, und jedermann zückte seine Kamera. Am lästigsten war, dass alle unter dem Arch fotografiert werden wollten. Es war gar nicht so einfach, auch mal ein Foto ohne Menschen darunter zu schießen … Aber die ambitionierten Fotografen ließen nicht locker und gaben unmissverständliche Zeichen, dass sich die Foto-Touristen trollen sollten.

Nachdem die Sonne untergegangen war, ging es dann im Halbdunkel zurück zum Parkplatz – als wir unseren Mietwagen erreicht hatten, war es richtig dunkel. Dass der Delicate Arch eindeutig der Höhepunkt des Besuchs im Arches National Park war, zeigen auch die Bilder, oder? Gerne hätte ich noch einen Tag mehr in Arches verbracht – aber das war einfach nicht drin.

(Ulf Cronenberg, 28.11.2010)

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