Sophie Hunger – Würzburger Hafensommer 2015

Zum vierten Mal – immer im Abstand von zwei Jahren – stand Sophie Hunger am 9. August 2015 auf der Bühne des Hafensommers Würzburg, und zum vierten Mal stand ich im Bühnengraben, um die Schweizer Sängerin mit Band zu fotografieren. Ein besonderes Privileg. Sophie Hunger ist damit die Künstlerin, die ich bisher am häufigsten vor der Linse hatte. Und interessant finde ich auch, wie sie sich über die sechs Jahre hinweg weiterentwickelt hat.

2009 war Sophie Hunger noch ein Geheimtipp, und fast wie ein Mauerblümchen stand sie damals auf der Bühne. Schüchtern, introvertiert. 2011 hatte die Schweizerin dann schon einiges an Bühnenpräsenz hinzugewonnen, und das Konzert war damals deutlich besser besucht. Sophie Hunger war vom Geheimtipp zum aufstrebenden Star geworden. Noch mal zwei Jahre später hatte ich das Gefühl, dass da eine gereifte Person auf der Bühne stand, die genau wusste, was sie tat. Der Geheimtipp-Status war längst verflogen, Sophie Hunger tingelte durch die Welt, wurde von allen Zeitungen interviewt und war nun tatsächlich ein Star. Auch die Musik auf der Bühne war ebenso wie die Bühnenshow mit den Lichterketten professioneller geworden.

Und 2015? Sophie Hunger hatte sich zwischenzeitlich eine Auszeit gegönnt, war in den USA rumgetingelt, um dann doch wieder im Studio und auf der Bühne zu landen. Mit neuen Songs. Mit neuen Musikern (Alexis Anérilles am Keyboard, Alberto Malo am Schlagzeug, Geoffrey Burton an der Gitarre und Simon Gerber am Bass). Ihr im Frühjahr 2015 erschienenes Album „Supermoon“ hatte sie mit im Gepäck.

Auch wenn der Konzertabend mit leiseren Tönen begann: Es war mit Abstand das rockigste Konzert, das ich bisher von Sophie Hunger gehört habe. Ziemlich viel Energie kam rüber. Ja, bei der Zugabe hatte man das Gefühl, dass Sophie Hunger sich ganz woanders hingespielt hatte. Jedenfalls schien sie in einer anderen Welt und schmiss nach dem letzten Ton ihre Gitarre mit einiger Kraft auf den Boden. Ein Foto davon gibt es leider nicht – das kam so abrupt.

Ulf Cronenberg, 26.01.2016

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